MEDITATION bedeutet für mich "in die eigene Mitte finden".
Selbstverständlich ist der Weg in die eigene Mitte sehr individuell.
Viele Menschen finden in der Stille, in der Natur, durch bewusstes Atmen, durch Bewegung des Körpers oder dessen völlige Regungslosigkeit in ihre Mitte.
Andere kochen und essen meditativ, ich putze meine Wohnung in dieser "Haltung".
Ein guter Weg nach innen ist, über ein bestimmtes Thema zu meditieren. Entweder über ein Thema, das einen selbst gerade beschäftigt oder beispielsweise über ein Koan, eine paradoxe Aussage, die Zenschülern als Rätsel aufgegeben wurde und das durch Denken nicht gelöst werden kann.
Auch eine Aufmerksamkeitsreise durch den eigenen Körper ist ein probater Weg in die Mitte.
Manche beschäftigen ihren überaktiven Verstand mit einem Mantra, einem immer wiederkehrenden Satz, der leise oder auch laut hergesagt wird. Diese Methode wird auch von den Ritualen der kath. Kirche angewandt, man denke nur an "Rosenkranz beten".
Für so manchen ist es nicht ganz einfach, sich in sich selbst zu versenken. In so einem Fall empfehle ich geführte Meditationen, sei es in einer Gruppe oder auch allein von einem Tonträger.
Es gibt so unglaublich viele gute Methoden, in die eigene Mitte zu gehen wie es Menschen auf der Welt gibt! Jeder, der meditieren will, findet seinen eigenen Weg!
Für mich persönlich sind die Bewegungsmeditationen geeigneter als die Sitzmeditationen, weil ich durch Stille in den Weiten des Universums verloren ginge. Ich werde hier zwei dieser Meditationen beschreiben und wäre sehr einverstanden mit "Nachahmungstätern".
1. Meditation: GEH-MEDITATION
Wie der Name schon vermuten lässt, eignet sich diese Methode sehr gut für Menschen, die gerne gehen oder auch laufen . Dabei wird im Rhytmus des Schrittes UND des Atems ein Mantra leise gesprochen.
"Gott in mir .........ich in Gott"
Das ist kein Gebet im religiösen Sinn, sondern ein Anerkennen der Göttlichkeit IN mir und UM mich herum.
Ich atme ein (Gott in mir) und atme aus (ich in Gott).Mein Gehtempo soll so gewählt sein, dass ich die drei Worte in der jeweiligen Atembewegung unterbringe. Ist mein Schritt zu schnell, bekomme ich Probleme mit dem Atem und der Satz geht sich pro Atemzug nicht aus. Ich beginne langsam zu gehen, atme ein und sage währenddessen leise "Gott in mir". Ich atme aus und sage währenddessen leise "Ich in Gott". Wenn ich das Mantra problemlos in meinem Atemzug unterbringe, erhöhe ich die Schrittgeschwindigkeit. Je nach Tagesverfassung gehe ich langsam oder schreite kräftig aus.
2. Meditation: SCHÜTTELMEDITATION
Bei dieser Meditation "arbeitet" wieder der ganze Körper, rhytmische Musik unterstützt die schüttelnden Bewegungen.
Die Füße stehen hüftbreit und plan am Boden,die Kniee sind weich und nicht ganz durchgestreckt, das Becken ist locker ein wenig nach vorne geschoben, sodass ein leichtes Spannungsgefühl in den Oberschenkeln entsteht. Die Arme hängen frei beweglich an den Seiten.
Wenn die Musik einsetzt, beginnt der Körper willentlich, vom Becken ausgehend, zu schütteln. Schon bald ist der Wille nicht mehr nötig, der Körper übernimmt eigenständig das Schütteln. Dadurch ist es möglich, den Geist in meditativer Weise nach innen zu lenken.
Nachdem die Musik (ca. 30-45 min.) geendet hat, stehe ich noch ein paar Minuten still und geniesse die wirbelnde Energie in mir und um mich herum.
(Meine persönliche Musikempfehlung ist auf der Seite "Links" zu finden)